Wirklich jedes Gericht auf dieser Welt hat eine Geschichte zu erzählen. Das ist bei den Gyozas nicht anders. Gyozas sind Teigtaschen die in China als Jiaozi erfunden und nach dem zweiten Weltkrieg als kulinarisches Mitbringsel den Weg auf das japanische Archipel gefunden haben. Klassischerweise werden die mit Hackfleisch gefüllten Teigtaschen angebraten und als Snowflake als Ensemble aus der Pfanne gestürzt und serviert. Unser Rezept zeigt euch wie ihr die Leckerbissen selber machen könnt.
Alle Rezepte haben einen Ursprung, wurden von irgendwoher inspiriert oder in einem schöpferischen Moment von jemandem erschaffen. Somit ist auch der Begriff der ‚Nationalgerichte‘ eher befremdlich, denn oftmals ist deren Geschichte soviel komplexer als deren Geschmack. Hummus ist dafür ein gutes Beispiel. Bei den Gyoza liegen die Wurzeln in China, die dort als Jiaozi der Legende nach schon vor 2000 Jahren den hungrigen Mäulern die Bäuche gewärmt haben.
Die Teigtasche an sich ist auch keine chinesische Erfindung, sondern in der ganzen Welt zu Hause. Die Japaner füllen ihre Gyozas klassischerweise mit Schweinehack und Weißkohl und schmecken die Füllung mit Ingwer, Sojasauce, Knoblauch, Frühlingszwiebeln und etwas Sesamöl ab. Wir haben eine wirklich leckere vegetarische Variante erfunden, deren geschmackliche Power sich nicht zu verstecken braucht!
Die Dumplings werden meistens als kleine Halbmonde geformt, was Glück und Reichtum bringen soll. Als Snack serviert werden Gyozas zumeist sternförmig in einer Pfanne angebraten und gedünstet und oftmals als Snowflake auf den Teller gestülpt. Dadurch, dass man die Teigtaschen zum Schluss mit angerührter Maisstärke ablöscht und die Flüssigkeit vollständig verdampfen lässt, entsteht einer Schneeflocke nicht unähnliche Gitterstruktur die nicht nur gut aussieht, sondern auch für den nötigen Crunch sorgt. Diesen Trick zeigen wir Euch in unserem Dim-Sum Kochkurs (buchbar als Online- oder Präsenzkochkurs in München). Alternativ sind Gyoza, wie Wantans auch, als Suppeneinlage beliebt. Nicht nur darum ergänzen sie die extrem populäre Ramen-Kultur japanische Nudelsuppen optimal.
REZEPT: VEGETARISCHE GYOZAS
FÜLLUNG MIT PILZEN UND TOFU
1 EL neutrales Öl
80-100 g frische Pilze (Shitake oder Champignons) in Würfel geschnitten 50 g Karotte, Pak Choi oder Weißkohl in Würfel geschnitten
Salz und Pfeffer
80 g Tofu, mit den Händen zerbröselt
1 Knoblauchzehe, fein gerieben.
1 TL Ingwer gerieben
1 Prise Salz
1 Prise Zucker
3 EL Sojasauce
1 TL Speisestärke
1 Ei, verquirlt
Das Öl in einer Pfanne erhitzen, Pilze und Karotte kurz und kräftig darin anbraten und mit Salz und Pfeffer würzen. Den Tofu untermischen, die Masse etwas abkühlen lassen.
Nund den Ingwer, Salz, Zucker, Sojasauce, Speisestärke und Ei mit den Pilzen vermischen.
Die Füllung auf den Teig geben (je nach Geschmack 1 TL -1 EL ), verschließen und entweder in einen Dampfkorb geben, oder zum braten bereit legen.
DIPPING SAUCE FÜR GYOZAS
50 ml Sojasauce
2 EL Sesamöl
3 EL Reisessig oder Weißweinessig 1 EL Chili Öl
2 TL gerösteter Sesam
Alle Zutaten in ein verschließbares Gefäß geben und so lange schütteln bis sich alle Zutaten gut miteinander vermischen. Wer die Dipping Sauce auf Vorrat vorbereiten möchte, lässt einfach den Sesam weg. Dann hält die Sauce eine Ewigkeit, den Sesam gibt man dann erst kurz vor dem Servieren dazu.