Apfelkuchen gibt es in unzähligen Varianten und das ist gut so. Denn Äpfel wachsen in fast jedem Garten und eignen sich hervorragend zum Backen. Dennoch ist Apfelkuchen nicht gleich Apfelkuchen. Wir haben ein sehr altes Familienrezept für euch ausgegraben, das uns wirklich begeistert hat. Die gedeckte Apfel-Quarktorte von Ur-Oma Katharina spart weder an Fett, noch Zucker und ist genau darum eine echte Erfüllung. Ganz besonders ist ihr Trick mit dem Mürbteig, der den Teig schmelzig-mürbe macht.
Mittlerweile füllen Oma-Kochbücher ganze Regale. Oma verkauft sich immer gut, denn bei der hat es ja schließlich immer am besten geschmeckt. Dahinter steckt ein sehr tiefliegendes Bedürfnis nach Vertrautheit und der Sehnsucht nach einer Zeit, in der die Welt noch in Ordnung war. War sie ja auch, eine Küche ohne Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker, ehrliches Handwerk eben. Unsere Ur-Oma Katharina war eine Geltendorfer Hausfrau aus einer Gastrofamilie, die uns mit ihrem Kochbuch ihre kulinarischen Wurzeln hinterlassen hat.
Katharina war bekannt für ihre Koch- und Backkünste. Leider hat sie ihre Kinder (im Bild ihre Tochter Maria mit Ur-Enkelin Jana) nicht wirklich in die Küche gelassen. Zusammen mit der zunehmenden Verwendung von Fertig- und Tiefkühlprodukten in den 60er-Jahren führte dies dazu, dass so manches Küchenwissen den Sprung in die nächste Generation nicht geschafft hat.
Zum Glück gibt es dieses eine Kochbuch von Katharina, in dem Sie all ihre Lieblingsrezepte niedergeschrieben hat. Ein Highlight ist ihre Apfeltorte! Das handgeschriebene Rezept hat uns Maria aus dem altdeutschen übersetzt. Insbesondere der Trick mit der Speisestärke, die sie anteilig anstatt Mehl verwendet, ist besonders. So bekommt der Mürbteig eine Konsistenz, die dem Namen alle Ehre macht. Kannten wir so auch noch nicht, probiert es aus!
REZEPT: GEDECKTE APFEL-QUARKTORTE
1 kg Äpfel, geschält und in grobe Stücke geschnitten
½ Liter Wasser mit 2 EL Zucker
Teig:
225 g Mehl
75 g Speisestärke / Gustin
1 Päckchen Packpulver
1 Prise Salz
1 Ei
175 g Butter
125 g Zucker
Füllung:
2 Eier
125 g Zucker
500 g Quark (wir mögen am liebsten den mit viel Fett)
1 Zitrone (unbehandelt, die Schale fein gerieben)
50 g Mandeln und Rosinen
Puderzucker zum Bestreuen
Die Äpfel mit dem Zuckerwasser aufkochen, abtropfen lassen und zur Seite stellen.
Mehl, Speisestärke und Backpulver und eine Prise Salz in eine große Schüssel geben und verrühren und eine Kuhle bilden. Die Butter in Stücke schneiden und mit Zucker und ein Ei zu dem Mehl geben. Das Mehl mit der Butter immer wieder zwischen den Handflächen reiben, bis sich alle Zutaten vermischt haben und ein glatter Teig entstanden ist.
Den Ofen auf 160 Grad Ober-/Unterhitze aufheizen. Eine Kuchenform mit Butter ausstreichen und 2/3 des Teigs auf dem Boden gleichmäßig dick hinein drücken und den Teig 15 Minuten backen.
In der Zwischenzeit die 2 Eier trennen, das Eiweiß mit einer Prise Salz schaumig schlagen und den Zucker langsame hinein rieseln lassen bis ein fester Eischnee entstanden ist. Die Eigelbe mit dem Quark und Zitronenschale verrühren und anschließend den Eischnee mit den Mandeln und Rosinen unterheben.
Die Masse auf den vorgebackenen Teig geben und die Äpfel hinein geben. Den restlichen Teig ausrollen und auf die Masse geben. Die Torte bei 160 Grad eine Stunde backen. Vor dem Servieren die Torte abkühlen lassen und dann mit reichlich Puderzucker bestreuen.
