Salate gibt es viele, doch nur wenige davon können es in Ihrer weltumspannenden Beliebtheit mit dem ‚Caesar Salad‘ aufnehmen. Wir glauben zu wissen, warum das so ist. Bei der Zubereitung gibt es zig Varianten, doch eines haben alle Dressings gemeinsam - richtig viel Rumms. Das Schöne an dieser Salatikone Amerikas ist, dass man selber variieren kann. Wo Jamie Oliver eine gebratene Hähnchenkeule drüber zupft, kommen wir mit einer winterlich-vegetarischen Variante mit Rosenkohl aus dem Ofen ums Eck.
Warum ist dieser Caesar Salad eigentlich so ungemein populär? Ist es der Crunch der Croûtons, die in großen Stücken unter den frischen, knackigen Romanasalat gehoben werden? Das cremige, intensive Dressing oder der Parmesan, der als Finish keinesfalls fehlen darf? Für uns steckt die Antwort in all diesen Fragen, es ist die Komposition all dieser Elemente. Unter dem Strich ist die Antwort auf die Frage, weshalb der Caesar Salad, der eigentlich als ein Resteessen von dem Italo-Amerikaner Cesare Cardini in Mexiko erfunden wurde, so ein Welthit ist, banal.
It`s umami, Baby! Das Wort umami stammt ursprünglich aus dem Japanischen und bedeutet so viel wie wohlschmeckend, köstlich, herzhaft. Umami beschreibt den fünften Geschmackssinn, der nicht süß, sauer, bitter oder salzig ist. Diese Herzhaftigkeit kommt beim Caesar Salad von den Anchovis und, in unserem Fall, Kapern und Crème fraîche, die dem Dressing eine unverwechselbare Power verleihen. Dazu kommt oftmals ein Spritzer Worcestershire-Sauce, einer englischen Würzsauce. Das halten wir für vollkommen überflüssig, denn wir haben nicht zuletzt mit dem Parmesan mehr als genügend umami, also natürliche Geschmacksverstärker am Start.
Im Originalrezept findet sich nach alter Überlieferung oftmals ein rohes Ei, kann man machen, muss man aber nicht. Unser Caesar Salad Rezept ist bis auf die Anchovis vegetarisch und das Dressing so kraftvoll, dass man weder Huhn noch Speck als Topping vermisst. Vegetarier können dies Sardellenfilets im Dressing einfach weglassen und stattdessen etwas fein geriebenen Parmesan zugeben. Letztendlich geht es doch darum, Rezepte am Ende durch kleine Kniffe dem eigenen Geschmack bzw. Vorratsschrank anzupassen. Wie das geht, versuchen wir euch in all unseren Online Kochkursen und Präsenz-Kochkursen in unserem Kochstudio in München zu vermitteln. Zurück zum Resteessen: Wir hatten gerade noch Rosenkohl zur Hand und haben diesen im Ofen geröstet und in den Salat gegeben. Ein Feuerwerk! Probiert es aus!
REZEPT: CAESARS SALAD MIT GERÖSTETEM ROSENKOHL
DRESSING & TOPPING
1 Knoblauchzehe, zerdrückt und fein gehackt
5 Sardellenfilets (Anchovis), fein gehackt
2 EL Kapern, fein gehackt
1 EL Senf
4 EL Crème fraîche
1 Zitrone, ausgepresst
6 EL Olivenöl
Salz & Pfeffer
100g Parmesan, grob gehobelt
2 kleine Köpfe Romanasalat, grob zerpflückt
Alle Zutaten bis auf den Parmesan und den Salat in ein Schraubglas (z.B. altes Marmeladenglas) geben und gut schütteln, bis eine Emulsion ensteht. Wenn zu dickflüssig, etwas Wasser hinzugeben, anschließend mit Salz und Pfeffer abschmecken. Gewaschenen und zerpflückten Salat, Rosenkohl und Croûtons in eine große Schüssel geben, Dressing zugeben und alles gut vermischen. Wer möchte, kann zusätzlich etwas Parmesan fein gerieben unter den Salat heben. Salat auf einem Teller anrichten und den gehobelten Parmesan darüber streuen.
ROSENKOHL & CROUTONS
2 kg Rosenkohl, geschält und halbiert
6-8 EL Olivenöl
Salz & Pfeffer
250 g Ciabatta-Brot oder Baguette, in Stücke gezupft oder geschnitten
Rosenkohl am Strunk abschneiden; äußerste Blätter entfernen und anschließend halbieren. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und mit Olivenöl beträufeln sowie mit Salz und Pfeffer würzen. Gut durchmischen und bei 180° Grad Ober/Unterhitze für ca. 20 Minuten rösten bis der Rosenkohl leicht braun wird. Brot in große, daumendicke Stücke schneiden bzw. zupfen, unter den Rosenkohl heben und für weitere 10-15 Minuten rösten bis alles goldbraun und knusprig ist. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.