Dieses Reisgericht ist an Einfachheit nicht zu überbieten und trotzdem, oder vielleicht genau deswegen eine Ikone der koreanischen Küche. Bibimbap ist eines der populärsten koreanischen Gerichte und kann wirklich von jedem zubereitet werden. Das Beste an dem Gericht ist jedoch, dass es in Bezug auf die Zutaten für den Gemüsereis keine Regeln gibt. Erlaubt ist, was der Kühlschrank gerade hergibt. Und genau das brauchen wir doch im Alltag – ein Grundprinzip das wir so variieren können, wie es uns eben gerade passt. Der Trick für ein richtig gutes Bibimpap ist das scharfe Gochujang-Dressing.
Allein schon der Name klingt so erfrischend fröhlich, dass man jeden Tag Bibimbap essen könnte. Im Kern besteht das Gericht, das in einer Schale angerichtet wird, aus Reis mit gebratenem Gemüse. Die Koreaner nennen ihre Gemüsebeilage Namul und verstehen darunter zumeist Karotten, Zucchini, Spinat, Sprossen, Paprika oder Pilze. Der Ursprung von Bibimbap geht auf ein Jahrhunderte altes Ritual zurück. Immer am Vorabend des Seollal, dem Neujahrstag des chinesischen Mondkalenders wurden alle Reste aus der Speisekammer zusammengeworfen um Platz für das neue Jahr zu schaffen.
Was für ein schönes Konzept, das auch heute noch ganz ausgezeichnet funktioniert. Man kommt nach einem langen Tag nach Hause und schnappt sich einfach was man noch vorrätig hat. Das Gemüse wird klein geschnitten, nacheinander mit etwas Sesam- oder Traubenkernöl angeschwitzt und nur mit Salz und Pfeffer gewürzt. Spiegelei drüber und fast fertig ist der Spaß.
Aber halt, einen ganz wichtigen Kniff hat das Gericht dann doch. Zum Schluss geben die Koreaner Gochujang-Dressing über ihre Reisschale. Fast jede Kultur hat seine eigene scharfe Sauce, Sriracha, Salsa oder Sambal Oelek. Gochujang ist die koreanische Antwort auf Chilipaste, die jedoch im Geschmack wunderbar komplex ist. Die Koreaner sind Meister der Fermentation und so besteht Gochujang maßgeblich aus rotem Chilipulver und fermentierten Sojabohnen. Die Paste ist eine der wichtigsten Zutaten der koreanischen Küche.
Wir machen unser Cho-Gochujang-Dressing mit fertiger koreanischer Chilipaste aus dem Supermarkt, keine Schande. Einfach mit etwas Reisessig, Zucker und geröstetem Sesamöl und wenn zur Hand, Reissirup vermengen und fertig ist der Rumms, der eurem Bibimbap den unverzichtbaren Kick verleiht.
REZEPT BIBIMBAP
150-200 g Sushi Reis
2-3 EL Traubenkernöl oder neutrales Sonnenblumenöl
2 Karotten, geschält und in Streifen geschnitten
1 rote Paprika, entkernt und in Streifen geschnitten
ca. 500 g Brokkoli, in Röschen gezupft, den Strunk geschält und in Streifen oder Scheiben geschnitten
100 g Shitake Pilze in Streifen geschnitten
Salz und Pfeffer aus der Mühle
4 Eier
2-3 EL Sesamöl (geröstet)
Anmerkung: Das Gemüse könnt ihr beliebig auswechseln. Was ihr gerade da habt, kann verarbeitet werden. Im Winter verwenden wir gerne gebratenen Weißkohl, Petersilienwurzel und Kürbis.
Den Reis gründlich waschen und in einen Topf geben. Den Reis mit der doppelten Menge Wasser auffüllen und zum Kochen bringen. Nun die Hitze reduzieren (auf Stufe 2-3 von 10), den Deckel darauf geben und den Reis so lange ziehen lassen, bis er weich ist. Dies dauert je nach Reis Sorte 20-25 Minuten.
In der Zwischenzeit das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Karotten darin anbraten bis sie ein wenig gar, aber noch knackig sind. Mit Salz und Pfeffer würzen und zur Seite stellen. Nun das restliche Gemüse nacheinander anbraten.
Wenn das Gemüse fertig gebraten ist, die Hitze etwas reduzieren, die Eier aufschlagen und in der Pfanne bei leichter Hitze anbraten.
Den Reis mittig auf einem Teller anrichten, das Gemüse um den Reis legen und mit Sesamöl und dem Erdnuss Sesam Topping verfeinern. Zum Schluss das fertig gebratene Spiegelei darauf legen und nach belieben mit Gochujang Dressing beträufeln. Zum Essen verwendet man am besten Chopsticks. Das Ei zerreißen und alle Zutaten miteinander vermischen.
REZEPT CHO-GOCHUJANG
4 EL Gochujang (Chilipaste)
2 EL Reisessig
1 EL Zucker
1 EL Sesamöl (geröstet)
½ TL geröstete Sesamsamen
1 TL Reissirup
Alle Zutaten in einer Schale miteinander vermischen und zum Schluss über das Gericht träufeln. Ihr könnt auch die doppelte Menge machen, das scharfe Dressing hält sich im Kühlschrank problemlos 2 Wochen.
SESAM – ERDNUSS TOPPING
3-4 EL Erdnüsse (traditionell nimmt man ungesalzene Erdnüsse – uns schmeckt es aber besser mit gesalzenen)
3-4 EL Sesam
Den Sesam in einer Pfanne ohne Öl anrösten, bis er sein Aroma entfaltet und leicht zu knacken anfängt. Erdnüsse und gerösteten Sesam in einen Mörser geben und nun kräftig mörsern, bis eine grobkörnige Mischung entstanden ist. Schmeckt gut in Sommerrollen, auf Reis (Bibimbap oder Mango Sticky Rice).