Man sollte meinen, dass ein gelbes Thai-Curry nicht die schwierigste Küchenübung ist. Gemüse, Reis und etwas Kokosmilch, sollte schon die halbe Miete sein. Dachten wir auch. Doch irgendwie hatten wir kein Thai-Curry-Rezept in unserem Repertoire, von dem wir vollauf überzeugt waren. Zuviel in Kokosmilch ertränktes Einerlei, zu wenig Pfiff dahinter. Denn genau das macht ja ein gutes Curry aus, dass es fein und ausbalanciert im Geschmack ist, und trotzdem diesen scharf-würzig-cremigen Glücksmoment auf die Zunge zaubert. Doch genau der fehlt doch so oft, sei es zu Hause oder beim Asiaten um die Ecke. So haben wir in den Tiefen unserer dutzenden Kochbücher gekramt und andere Foodblogs nach Inspirationen durchforstet. Hat alles nicht gerockt, warum auch immer. Letztendlich haben wir uns ein Herz genommen und das Beste aus allen Currywelten in unserem eigenen Rezept vereint.
Reden wir nicht drumrum - eine richtig gute, selbstgemachte Currypaste ist das A und O. Ohne Frage kann man auch die aus der Tube nehmen, aber das Ergebnis ist der Standardgeschmack. Natürlich scheut man den Aufwand, aber eine frische Currypaste ist einfach mal unschlagbar. Und nichts, wovor man kalte Füße bekommen sollte. Klar, in der Currypaste stecken schon einige Zutaten drin, aber ihr könnt sie einmal machen und den Rest für den schnellen Curryspaß portioniert einfrieren. Der Clou, und das haben wir in anderen Foodblogs entdeckt, steckt in der Vorbereitung der Schalotten und Knoblauch. Diese werden mit Schale im Ofen gebacken und entwickeln dadurch einen tiefrauchigen Geschmack der einfach genial ist.
REZEPT CURRY PASTE
1 große Knolle Knoblauch
2-3 Schalotten
1 TL geröstete Koriander Samen
2-5 Pepperoni oder kleine Chilis, in grobe Stücke geschnitten
3 EL Ingwer grob gehackt
3 Stangen Zitronengras, in Stücke geschnitten
4 Zitronenblätter
1 Zitrone, die Schale hauchdünn abgeschnitten
1 Bund Koriander, mit den Stielen grob geschnitten, ein paar Blätter
zum Dekorieren aufheben
3 EL Kurkuma oder frische Gelbwurz, in Stücke geschnitten
1 TL Rohrohrzucker
2 TL Speisestärke
1-2 TL Salz
Den Ofen auf 200 Gad vorheizen. Knoblauch und Schalotten im Ganzen mit der Schale in Alufolie einpacken und im Ofen 30-40 Minuten backen. Das Gemüse aus der Folie auspacken und auskühlen lassen. Die Schalotten Schälen, den Knoblauch aus den Knollen pressen. Nun alle Zutaten in ein hohes Gefäß geben, ein wenig Wasser dazu geben, so dass die Zutaten sich zu einer Paste pürieren lassen. Die Curry Paste lässt sich hervorragend in Eiswürfelbehältern einfrieren, dann kann man sich nach Bedarf die gewünschte Menge heraus nehmen.
Das Yellow-Thai-Curry selbst geht dann wirklich schnell von der Hand. Welches Gemüse ihr letztendlich verwendet ist zweitrangig, alles was der Kühlschrank oder die Jahreszeit eben hergibt. Das muss doch die Idee hinter einem vernünftigen Thai-Curry sein - raffiniert durch eine einfach gute Curry-Paste. Die ist die Basis, auf der alles aufbaut. Von da aus lässt man seiner Kreativität und Intuition freien Lauf, statt verzwifelt die Zutatenliste im nächsten Asiamarkt abzuarbeiten. Einfach machen!
YELLOW CURRY
4-5 EL Cashew Nüsse
300 g Stangenbohnen, oder anderes Gemüse nach Wunsch
200 g Grünkohl, in Streifen geschnitten
2 Schalotte, in Streifen geschnitten
2 Knoblauch, geschält und in Scheiben geschnitten
3 Karotten, geschält und in Scheiben geschnitten
4 EL Curry Paste
1 L Kokosmilch
3 EL Curry Paste
2 Peperoni oder Chili, in Scheiben geschnitten
Öl zum Braten
Salz
Das Öl in einem Topf erhitzen, die Cashew-Nüsse darin anbraten, bis sie goldbraun sind, dann heraus nehmen. Nun die Bohnen in das heiße Öl geben. Nach und nach das restliche Gemüse dazu geben, hierbei kommt das Gemüse welches am längsten gekocht werden muss, zuerst. In diesem Fall mit den Bohnen anfangen, dann den Grünkohl, Schalotten, Knoblauch und Karotten in das heiße Öl geben und kurz anbraten. Die Curry Paste zugeben, ein mal kurz anschwitzen, und dann die Kokosmilch hinzugeben. Das Curry aufkochen, abschmecken und mit gezupften Koriander, Chili und gerösteten Cashew Nüssen servieren. Dazu Jasmin Reis reichen.